Nico Semsrott (MdEP) am EWvT
Wie würdet ihr euch ein Treffen mit einem Abgeordneten des Europaparlaments vorstellen?
Nun, keinesfalls erwartet man wohl eine „PPPPP“, eine „peinlich-politische Powerpoint-Präsentation“, einen schwarzen Hoodie oder eine tiefgreifend satirische Sicht auf unsere Welt. All das sind jedoch Dinge, die als „Markenzeichen“ Nico Semsrotts (MdEP) gelten können.
Gleichnamig ungezwungen lief auch die Videokonferenz ab, welche am 03.03.22 in den beiden Leistungskursen Geschichte mit ihm abgehalten wurde. Nach einem zurückhaltenden Beginn nahmen Themen und Diskussionsfreude beider „Parteien“ an Fahrt auf. Diskutiert wurde über den Krieg in der Ukraine, notwendige Reformen in Politik, aber auch über die Wirkungsmacht Einzelner in Demokratien und den satirischen Umgang mit gesellschaftlichen Problemen. Gerade die Frage: „Was darf Satire?“ beschäftigte die Diskutierenden. Dabei führte Semsrott an, dass Satire im Rahmen der Meinungsfreiheit als Kunstform zu verstehen sei. Sie existiere stets nur als Reaktion auf einen meist übermächtigen Gegner, sei also eine Form, auf Missstände aufmerksam zu machen, welchen man ansonsten wohl nur schwer begegnen kann.
Abschließend machte Semsrott noch einmal auf die Wichtigkeit des Engagements von Jugendlichen aufmerksam, da Politik nicht immer auf die Bedürfnisse junger Menschen ausgerichtet sei und wichtige Aspekte zum Thema Umweltschutz oft außer Acht lasse. Er führte eigene Erfahrungen an: Als Schüler sei er erst am Nachmittag „erwacht“, als er sich selbstbestimmt in der Arbeit an einer Schülerzeitung oder in anderen Projekten als wirksam erleben konnte. Zudem sei er nicht zufrieden damit, dass die Forderung nach mehr Umweltschutz durch das bloße Beteuern des Umweltschutzes ohne weitreichende Maßnahmen abgetan werde.
Leider fehlte die Zeit, um Nico Semsrott auf die Projekte aufmerksam zu machen, welche wir an unserer Schule umsetzen, um diesen Gedanken Rechnung zu tragen. Daher bliebe bei einem weiteren Treffen zu ergründen, was er zu unserem Unterrichtsfach „Verantwortung Mitwelt“, unserer umweltbezogenen Schülerzeitung „Kollaps“ oder anderen Projekten der gesellschaftlichen Mitwirkung an unserer Schule sagen würde.
Vielen Dank an alle Beteiligten, welche die Organisation und den Ablauf dieser Veranstaltung betreuten! Und natürlich DANKE an Nico Semsrott für die Zeit und die große Offenheit im Austausch!
M. Nitsch